Sonntag, 26. November 2017

Besuch einer alten Getreidemühle

Frage:

Meine Freundin wünscht sich einmal in einer alten, schönen Mühle beim Kornmahlen dabei sein zu dürfen.
Weil sie gerne backt, wäre es natürlich noch schöner, wenn aus dem Mehl dann gleich noch ein Brot entstünde.

Vielleicht könnte ich sie eines Tages mit einem Ausflug zu einer alten Mühle überraschen, wo ihr dann das alte Handwerk gezeigt würde.
Dass es einen Mühletag gibt, habe ich vorhin gelesen, es wäre jedoch viel persönlicher, wenn die Mühle nicht mit anderen Gästen überfüllt wäre.

Hmm… ich frage nun einfach mal bei Ihnen nach, vielleicht haben Sie mir ja einen Tipp für mich.

Über eine hilfreiche Antwort würde ich mich sehr freuen!


Liebe Grüsse, D.G.


Antwort:

Lieber Herr D.G:

Als Mitglied vom VSM/ASAM, wohnhaft im Bucheggberg, fällt mir zu Ihrem Anliegen gleich die Otti-Mühle in Oberwil bei Büren ein. Sie wird, seit ein paar Generationen im Familienbesitz, als Biomühle geführt. Diese Mühle gibt es seit dem 17. Jahrhundert und hat immer noch ein Wasserrad nebst einer Turbine als Antrieb.
Wenn Sie sich mit diesen Brüdern in Verbindung setzen, könnten Sie sicher dabei sein, wenn gemahlen wird. Das mit dem Brotbacken müssten Sie wahrscheinlich selbst übernehmen….


Familie Otti, 3298 Oberwil bei Büren, www.otti-bioland.ch  Info@otti-bioland.ch

Freundliche Grüsse, Annette Schiess, Vorstandsmitglied

P.S Im jeweils jährlichen erscheinenden Mühlenführer, finden Sie weitere Informationen, wann die Anlagen in der ganzen Schweizer auch unter dem Jahr besucht werden können. Wählen Sie eine Anlage aus und informieren Sie sich im Führer. 

Samstag, 11. November 2017

Gersten stampfen

Anlässlich der letzten Exkursion in Fusio hat Flavio Zappa berichtet, dass Sie mit der Stampfe nicht klar kommen um Gerste sauber und mit gutem Ertrag zu entspelzen.

VSM/ASAM Mitglied Jörg Fritsch hat sich kundig gemacht und berichtet von folgender Literatur: 

Albrecht von Haller und andere haben über das Stampfen von Gerste berichtet, aber nichts genaus dazu mitgeteilt. Wildhaber beschreibt das Stampfen des nassen Getreides. 

Robert Wildhaber beschreibt in seiner Arbeit  «Gerstenmörser, Gerstenstampfe und Gerstenwalze»  die verschiedene Vorrichtungen und Techniken für die Verarbeitung der Gerste.  Das Schälen der Spelzgerste war weit verbreitet. Eine sehr schonende Methode war das Netzen und anschliessende Stampfen der Gerste.  Durch das Netzen quellen die Spelzen und die Fruchtschale auf und lassen sich dann besser entfernen, wenn die Körner während dem Stampfen aneinander reiben.  Anschliessend werden die Körner getrocknet und gereinigt. Dieser Vorgang wird noch 2-mal wiederholt. So bleibt die wertvolle Aleuronschicht praktisch intakt, während Spelzen und Fruchtschale fast vollständig entfernt werden.  Andere Methoden, wie trockenstampfen oder abschmirgeln sind deutlich weniger schonend.  

Tschiffeli (1761, S. 958): «Sehr viel Gersten wird nicht zu Mehl gemacht, sondern nachdem sie von der Hülsen gesäubert ist, in einer Stampfe-Mühle nur gebrochen, und von unsern Landleuten auf verschiedene Weise gekocht, als nährhafte und recht gesunde Speise genossen. Den Melch-Kühen des Tags etliche handvoll Gersten, mit etwas Salz vermischet, dargereicht, verschaffet ihnen viele und kräftige Milch. Es ist meines Erachtens das beste Gelecke, womit man diese nützlichen Thier erfrischen kan.» 

https://www.researchgate.net/profile/Peer_Schilperoord/publication/272165457_Kulturpflanzen_in_der_Schweiz_-_Gerste/links/58d0dc93a6fdcc344b0d7886/Kulturpflanzen-in-der-Schweiz-Gerste.pdf

Danke für die Recherche.



Wasserräder aus Metall

Frage:
Ich kontaktiere Sie im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für eine ARA.
Auf der ARA fällt heute das gereinigte Abwasser fast 4m durch einen Schacht hinunter in den Ablaufkanal zum Fluss.

Im Rahmen der Studie soll auch geprüft werden, ob das Wasser über ein Wasserrad geleitet und zur Stromproduktion genutzt werden kann.
Das Projekt ist vermutlich aufgrund der Kosten für den Bau eines neuen Stahlrades nicht amortisierbar, möglicherweise aber mit einem Occasionsrad, weshalb ich folgende Frage habe:

Gibt es alte Wasserräder aus Stahl (Eisen), Aussendurchmesser max. 3.5m, welchen der Abbruch droht und welche man stattdessen sanieren und so wieder in Betrieb nehmen könnte?

Freundliche Grüsse, R. W. Firma T.

Antwort:
Danke für die Anfrage. 

Aktuell haben wir kein metallenes Wasserrad in unserer Ersatzteiledatenbank.

Dimensionierung und Grösse, Wassermenge, etc. sind aber Komponenten die es sicher sehr schwer machen, ein bestehendes Wasserrad per se einzubauen und zu nutzen. 

Wir leiten den Kontakt einmal an Fabio Guidi wieder, Er baut in der Schweiz jährlich 1-2 Wasserräder aus Metall.

Anbei die Kontaktdaten. 


motorsänger gmbh
Fabio Guidi
saurenbachstrasse 30
8708 männedorf
tel. +41 44 920 45 00
fabio.guidi@motorsaenger.ch

Tauschen Sie sich einmal mit dem Fachmann aus.

Mit besten Grüssen

Christoph Hagmann

Frage:
Sehr geschätzte Mühlen-Informierte

Ich schreibe eine geschichtliche Arbeit über die Mühle Berkenbühl in Hergiswil b. W.
(ab 13. Jh. – Besitzer und Müller). Die letzte Einrichtung steht noch in Ihrer ganzen Pracht da
Es wird aber nicht mehr gearbeitet. Kann ich irgendwo im Internet einen Beschrieb über die Arbeitsweise finden? Über einen entsprechenden Hinweis wäre ich sehr dankbar.

Mit den besten Grüssen, F. A

Antwort
ihr Interesse an den Historischen Mühlen freut uns sehr!

Wir empfehlen ihnen eine noch funktionierende historische Mühle vor Ort zu besichtigen. Die Arbeitsweise war immer ähnlich. So können sie auch allfällige Fragen stellen.
Sehr sehenswert ist die Aumüli in Stallikon ZH: http://www.aumueli.ch
Oder die Haumüli in Embrach ZH mit regelmässigen Öffnungszeiten: http://www.haumuehle.ch


Bei uns erscheint 2x Jährlich der Mühlenbrief. Allenfalls wäre ihr Artikel interessant für unsere Leser! Wir würden uns auf jeden Fall sehr darüber freuen wenn sie uns Arbeit zukommen lassen könnten!

Freundliche Grüsse

Ursula Schönenberger

P.S. Das Buch Einführung in die Mühlenkunde von Berthold Moog gibt Ihnen fachlich einen sehr guten Überblick über die Arbeitsweise von historischen Mühlen. Das Werk ist in zweiter Auflage direkt bei uns erhältlich.

 
Frage:
wo kann ich im Kanton Luzern oder nähere Umgebung eine noch in Betrieb befindliche Mühle finden und vor allem mein Mehl kaufen?

Mit freundlichen Grüssen, P.F.

Antwort: 
Eine historischen Mühle nahe Luzern ist nicht bei uns Mitglied.

Jedoch gibt es die Myerhans Mühle in Malters mit Mühlenladen
Meyerhans Mühlen, Mühlering 5,, 6102 Malters

sowie

Wicki Mühle AG, Chratzerestrasse 24, 6170 Schüpfheim, LU
wickimuehlebluewin.chwww.wickimuehle.ch


Fachwerk sind bei vielen Mühlen zu sehen

Der Verein Fachwerk erleben in Stammheim hat das älteste ländliche Fachwerkhaus im Zürcher Weinland das Girsbergerhaus museal eingerichtet und forscht und zeigt zum Thema experimentelle Bauforschung aktuelle Arbeiten auch für Nicht-Fachleute.


Unter Dach und Fach...
So bezeichnet ein alter Ausdruck eine Arbeit, die nach einer längeren Zeit für beendet und abgeschlossen erklärt wird. Die Erleichterung ist durch diese Ausdrucksweise richtiggehend spürbar. Etwas „unter Dach und Fach“ gebracht zu haben, bedeutet auch Schutz vor Wind und Wetter — und das für längere Zeit. Der Ausdruck kommt vom Hausbau, genauer vom Bau eines Fachwerkhauses, deren es in der Ostschweiz viele gibt.



Ein Angebot für unsere Anlagebetreiber bietet Herr Spiess von der Vacopack H. Buchegger AG in Steinach

"Bei meiner letzten Besichtigung, ist mir aufgefallen, dass viele im kleineren Rahmen Mehl herstellen und anbieten. Wir könnten Ihnen die Möglichkeit bieten, Verpackungseinheiten individuell zu gestalten und besser/schöner zu verkaufen." 

Bitte nehmen Sie direkt mit Hern Spiess Kontakt auf: 

Marcel Spiess, Vacopack H. Buchegger AG
Morgentalstrasse 5, 9323 Steinach

spiess@vacopack.ch oder Telefon +41 (0)71 447 14 14


Mithilfe bei Instandstellung und oder Betrieb einer historischen Mühle

Uns liegen zwei Anfragen von Dritten vor. Die Herren bieten Hilfe bei der Mitarbeiten einer historischen Anlage, beim Umbau oder Instandstellung an. Sie möchten das Wissen teilen in einer historischen Anlage oder Mithelfen am Aufbau einer Anlage.

Melden Sie sich bei uns (experten@muehlenfreunde.ch) damit wir Ihnen die Kontakte vermitteln können.  Die beiden Interessenten haben gelerntes Fachwissen auf Getreidemühlen.


Mittwoch, 7. Juni 2017

Mitglieder berichten von Biberschäden an den Wehranlagen (Menziken/AG und Rohrbach/BE). Welche Anlagen haben ebenfalls mit Biberschäden an den Wehr- oder an Anlagenteilen zu kämpfen? Sind ähnliche Schäden bekannt? Gibt es Erfahrungen zur Abwehr?

Gerne teilen wir Ihre Informationen.




Nachtrag der gemachten Massnahmen:

An den Wehrpfosten und den senkrechten Verbindungsleisten auf den Wehrladen haben wir rostfteie Blechabdeckungen angebracht. Im weiteren ist mit dem Kanton in Absprache, ob unter dem kleinen Regulierwehr im Seitenkanal mittels Blöcken ein Biberaufstieg von der Wyna in den Seitenkanal und dann in den Oberlauf der Wyna möglich ist. (...)

Freitag, 26. Mai 2017

Mahlgut Dinkel - Der Röllgang verlangt Fingerspitzengefühl

Das aktuelle Thema zum Mühlentag 2017 ist dem Mahlgut gewidmet. In den meisten Mühlen werden verschiedenste Getreidesorten wie Weizen, Roggen Dinkel oder je nach Region auch Mais oder Kastanien, zu wertvollen Mehlen verarbeitet

Der Dinkel - das Korn der Alemannen - verlangt dem Müller das ganze Wissen ab. Seine schützende Spelzschicht um das Getreidekorn muss vor dem mahlen in einem Röllgang entfernt werden. Das Röllen ist eine diffizile Aufgabe und wird auf einem besonderen Mahlgang der Rölle gemacht.

Nur wenn der Röllstein richtig gehauen, der Röllgang richtig eingestellt und die Arbeit laufend überwacht wird, hat der Müller eine gute Ausbeute. In einem weiteren Vorgang wird nun die Spreu von Korn getrennt. Nun können die gereinigten Körner gemahlen werden.

Schlossmühle Hallwyl, Seengen (4)
Schlossmühle-Rued (5) 
Flühlenmühle Gümmenen (12)
Mühle Vechigen (18)
Otti Mühle, Oberwil bei Büren (20)
Mühle Feilen, Stachen (47)
Aumüli Stallikon (80)
Untermühle Flaach (92)
Alte Mühle Dotzigen (96)

Weitere Links zum Thema






Dienstag, 2. Mai 2017

Freie Lehrstellen

Der Schweizerische Verein Arbeitswelt Müller/in (VAM) sucht auch 2017 junge Interessierte. Gesucht werden Lehrwillige für den Müllerberuf. Die Lehre zur Müllerin und Müller ist spannend, abwechslungsreich und bietet vielfältige Zukunftsperspektiven. 

Leider fehlt es an InteressentInnen.

Informieren Sie sich direkt bei VAM, Bernstrasse 55, Postfach 737, 3052 Zollikofen BE, Telefon 031 915 21 11 oder vam@vsf-mills.ch.

Berufsbild

Broschüre VAM Müller/in ein Beruf mit Zukunft deutsch

Brochure VAM Meunier/ère und Profession d'avenir francaise



Mühlenteile müssen sofort weg

Regionalmuseum im Graubünden Aufruf!

Im Bündlerland abzugeben, Ersatzteile. Mühlenersatzteile müssen bis Ende Monat geräumt sein. Sie lagern in einem Schopf der Gemeinde. Der Schopf wird bald geräumt. Bitte sofort melden.
info@muehlenfreunde.ch
Unser Sekretariat organisiert den Ansprechspartner falls Interessen besteht. 

 

                     

Wieder bestellbar

Nachdruck 2017, ab sofort wieder erhältlich und bestellbar: 

EINFÜHRUNG IN DIE MÜHLENKUNDE

Grundlagen, Technik, Geschichten und Kultur der traditionellen Mühlen
von Berthold Moog
Das Werk gibt Einblick in das Wesen der Mühlen und einen einzigartigen
Überblick über die Mühlenarten. Für den Einstieg in die Mühlenkunde als
auch für den Spezialisten hilfreich sind die abgegrenzten Themen. Reich
illustriert u.a. mit vielen Zeichnungen aus der Feder des Autors und in
verständlicher Sprache gehalten, finden Sie eine umfassende Einführung
in die Mühlenkunde. 
Die noch erhaltenen, mit Wasser-, Wind- oder Muskelkraft betriebenen
traditionellen Mühlen finden seit einiger Zeit zunehmende Beachtung als
Kulturerbe und wichtige Zeugen der Technikgeschichte. Zwar sind Sie aus
dem praktischen Leben fast vollständig verschwunden, doch der Kreis der
an der Geschichte, Technik und Kultur dieser einstmals unverzichtbaren
Anlagen Interessierten wächst ständig. Die Einführung in die Mühlenkunde
möchte diesen Mühlenfreunden einen verlässlichen Überblick zu dem
verschiedenste Bereiche umfassenden Wissensgebiet vermitteln und
darüber hinaus zu einer vertieften Beschäftigung mit einem faszinierenden
Objekt der Technik- und Kulturgeschichte anregen. 
CHF/EUR 35.-- (inkl. Porto)*
Moog, Berthold: Einführung in die Mühlenkunde. Grundlagen, Technik,
Geschichte und Kultur der traditionellen Mühlen (Binningen 2012). X +
152 Seiten, 204 Abbildungen und 3 Tabellen, Format A4, broschiert,
Nachdruck 2017 durch VSM/ASAM
Bestellen Sie direkt bei:
Buchhaltung und Mitgliedschaften VSM/ASAM
Sägemühle Kröschenbrunnen 18
Postfach 43
CH-3555 Trubschachen BE
Tel.: 034 495 70 20
Email: c.hagmann@muehlenfreunde.ch

P.S. Weitere Literatur, wie Bücher, Atlas, etc. finden Sie im Bereich 
'Informationen' zum Bestellen.